top of page

Requiem für einen blutroten Stern - Im Interview mit der mystischen Autorin

Ein todkranker Pianist Ende des 19. Jahrhunderts. Eine Möglichkeit, seinem verhängnisvollen Schicksal zu entgehen. Vampirismus, Wissenschaft und ein dunkles Geheimnis. Das alles und vieles mehr verspricht der neue Roman „Requiem – für einen blutroten Stern“ von Anika Beer, die wir auf der Frankfurter Buchmesse interviewen durften.
Hier findet Ihr alles über die Welt von Requiem, warum Ihr das Buch unbedingt lesen solltet und über das Leben als Autorin.

Quelle: Kristin Liebscht

Vor kurzem fand in Frankfurt die größte Buchmesse der Welt statt , das wollten wir uns als Schülerzeitung natürlich nicht entgehen lassen. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, euch ein neues, auf der Buchmesse präsentiertes Buch vorzustellen. Wir sahen uns bei verschiedenen Verlagen um und so kam es, dass wir auf den „Drachenmond Verlag“ stießen, wo uns das Buch „Requiem“, welches am 31.10.2023 offiziell veröffentlicht wird, sofort ins Auge stach. Glücklicherweise war die Autorin Anika Beer persönlich anwesend und bereit für ein Interview.

Begeistert erzählte sie uns von der Geschichte um den begnadeten Konzertpianisten Cedric Edwards, der an einer tödlichen, unheilbaren Krankheit leidet. Seine Frau war bereits ein Jahr vorher an der Schwindsucht gestorben und nun gab es nur noch ihn und seine zwei Töchter. Er möchte alles tun, um am Leben zu bleiben und für sie sorgen zu können. Alle Hoffnung ist fast verloren, als ihm seine Ärztin eine ungewöhnliche Therapie vorschlägt, die ihn nicht nur heilen, sondern sogar unsterblich machen soll. Cedric stimmt zu und verwandelt sich in einen Vampir. In diesem Zuge trifft er auf eine Gruppe von vampirischen Wissenschaftlern, die mit den Mitteln des 19. Jahrhunderts die Möglichkeiten des Vampirismus untersuchen. Zu diesem Zweck gründeten sie Waisenhäuser, in denen sie potenzielle Vampirkandidaten sammeln. Es gibt allerdings ein Waisenhaus in der Nähe von Rom, dessen Leiter ein Vampir mit sehr fragwürdigen Ansichten ist. Er führt verbotene Experimente an den Kindern durch. Dort leben Dorothy und Dorián. In diesem Waisenhaus spielt der zweite Handlungsstrang, in dem es um Dorothy – Versuchsobjekt Nummer eins aufgrund ihrer besonderen Blutqualität, die sich als vampirische Gabe äußert – und Dorians Flucht geht, die sie nach London zu Cedric führen.


Quelle: Kristin Liebscht

Wir waren sofort begeistert und fragten Anika Beer, wie sie auf eine solch außergewöhnliche Geschichte gekommen ist. Sie erklärte, dass sie bereits 2011 eine Vampir-Trilogie namens „Die Blutgabe“ geschrieben hat, die in der Zukunft spielt und in der es um ein Virus geht, das für Vampirismus verantwortlich ist. Anika Beer hat Neurobiologie studiert und sich später mit ihren Kollegen an der Universität dieses Virus ausgedacht. Einer der Professoren spielte in ihrer schriftstellerischen Karriere eine besondere Rolle, erzählt Anika Beer. Er hat sie mit seiner Begeisterung für Vampirgeschichten angesteckt und sie ermutigt, ein Buch über Vampire zu schreiben. In der Trilogie „Die Blutgabe” treten auch ein paar der Charaktere wie Cedric und Dorián auf, so ist sie mitverantwortlich für die Idee zu „Requiem“.

Das Buch spielt in der gleichen Welt und erzählt die Vorgeschichte dieser Trilogie. Zurzeit ist „Die Blutgabe“ nicht erhältlich, aber die engagierte Autorin versucht, sie neu zu verlegen. Mehr Informationen darüber findest du unter https://www.startnext.com/die-blutgabe .

Auf die Frage, wie lange sie an einem Buch schreibt, antwortete die Autorin mit „ [...] ungefähr ein halbes bis ein ganzes Jahr“. An „Requiem“ hat sie allerdings schon seit Dezember 2021 geschrieben, also fast zwei Jahre. Sie verriet uns auch, dass die meiste Zeit beim Schreiben eines Buches für das Umschreiben draufgeht, so stürzt sie sich meistens “Hals über Kopf” ins Schreiben und denkt sich erst im Schreibprozess die restliche Handlung aus. Der Titel „Requiem“ bedeutet so viel wie eine musikalische Totenmesse. Wir fragten Anika Beer, warum sie ausgerechnet diesen Titel gewählt hat. Sie meinte, dass der Titel so gut passt, weil es viel um Tod, aber auch um Heilung geht. Cedric hat einen Trauerprozess nach dem Tod seiner Frau durchgemacht und sucht jetzt nach innerer Heilung, die er auch in der Musik findet. Außerdem transportiere der Titel sehr gut das Gefühl, was sie beim Schreiben hatte, so Anika Beer. Die einzelnen Abschnitte des Buches wurden nach den unterschiedlichen Phasen einer Totenmesse benannt, was eine der vielen Kleinigkeiten ist, die das Buch einzigartig machen. Um ihr Buch in einem Wort zu beschreiben, zitierte Anika Beer ihre Lektorin, die der Meinung ist, das Wort „bittersüß“ sei für „Requiem“ erfunden worden.

Wer das Buch lesen möchte, kann sich besonders auf den vierten Teil im Buch freuen, den Lieblingsteil der Autorin. Besonders daran ist das Zitat am Anfang dieses Teiles, auf den es im fünften Teil eine Antwort gibt. Sie sagt auch, dass sie alle Figuren in dem Roman sehr mag, ihr besonders aber Dorian ans Herz gewachsen ist. Trotzdem bleibt Cedric ihr Lieblingscharakter, der – wie sie gesteht – ein wenig wie sie ist. Außerdem hat sie die Musik sehr stark inspiriert. Verschiedenen Charakteren ordnet sie Lieder zu, die „[...]wie sie sind. Cedric beschreibt zum Beispiel das zweite Klavierkonzert von Rachmaninoff sehr gut, während Dorian in meinen Augen mehr den Sommer von Vivaldi verkörpert“, so Anika Beer. Überhaupt hat sie beim Schreiben des Buches sehr viel klassische Musik gehört und jedem Kapitel ein Stück zugeordnet, was die Stimmung des Kapitels gut darstellt und der Leser beim Eintauchen in die Geschichte genießen kann.


Anika Beer – eine interessante, vielseitige Persönlichkeit. Wir haben sie gefragt, wie sie überhaupt zum Schreiben gekommen ist. „Ich schreibe eigentlich schon immer.“, erklärt sie. „Früher hat mir mein Vater immer vorgelesen, manchmal haben wir uns gemeinsam Geschichten ausgedacht.” Das “Geschichtenausdenken” gehörte für sie schon immer dazu. Sie kann nicht sagen, wann sie begonnen hat, Geschichten zu Papier zu bringen. Sie erinnert sich nur noch daran, mit acht Jahren eine Schreibmaschine von ihren Eltern bekommen zu haben, „[…] und diese Idee kam ja nicht von irgendwo.“ Später traf sie sich immer mit ihren Freundinnen, um zusammen Geschichten zu schreiben. Ihr erstes Buch schrieb sie im Urlaub mit einer Freundin, indem sie sich den Block hin und herreichten und jeder ein Stück ergänzte. Als wir die Autorin fragten, was sie denn gern selbst liest, wenn sie nicht schreibt, gestand sie uns, dass man als Autorin erstaunlich selten zum Lesen kommt. Und wenn man dann mal Zeit hat, wird für die Geschichte recherchiert, die man gerade schreibt oder liest für die Arbeit als Lektorin. Ihr Lieblingsbuch konnte sie uns dennoch nennen, nämlich „Was vom Tage übrigblieb“ von Kazuo Ishiguro.

„Durchhalten!“, meint sie, ist beim Schreiben das Wichtigste und möchte es den Lesern des “newspager” auf den Weg geben. Schreiben ist etwas Großartiges, für das man viel Kraft und Geduld braucht. Doch es lohnt sich auf alle Fälle.


Quelle: Kristin Liebscht

Warum solltest du „Requiem“ lesen? Es hat Spannung, ist sowohl geheimnisvoll als auch warmherzig. Das historische Setting der Vampirgeschichte verzaubert die Leserinnen und Leser und entführt sie nach London 1873. Die einzigartigen Charaktere sind faszinierend und ehe man sich versieht, sind sie einem ans Herz gewachsen. Uns vom Team des “newspager” hat das Buch verzaubert und wir können euch nur nahelegen, es auch zu lesen.


Taucht ein in die finstere Welt der Vampire…


kli und ppo


0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page