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„The Man“- wie Taylor Swift die toxischen Seiten der Musikbranche entblößt

Taylor Alison Swift ist schon lange nicht mehr der Name einer einfachen Country-Sängerin aus Tennessee. Mit mittlerweile über 100 Millionen monatlichen Hörer*innen auf Spotify und unzähligen Auszeichnungen wie zum Beispiel 11 Grammy- Awards gehört Taylor Swift zu einer der erfolgreichsten Musikerinnen aller Zeiten.


Von ihren Fans wird sie zum einen für ihre fröhliche und starke Persönlichkeit, zum anderen aber auch für ihr geniales Komponisten Talent geliebt. So schafft sie es, mit ausdrucksstarken Metaphern und Vergleichen exakt ihre Gefühle oder auch Nachrichten in ihren Songs zu vermitteln. Dabei werden auch sensible Themen wie toxische Beziehungen (z.B. „All Too Well“), auf sich allein gestellt sein (z.B. „You’re On Your Own, Kid“) oder auch aktuelle politische Situationen (z.B. „Only The Young“) thematisiert und aufgegriffen.

In ihrem siebten Album „Lover“ spricht sie über Politik, sich selbst die eigenen Fehler eingestehen und Karriere bezogenen Sexismus.


In „The Man“ aus dem „Lover“ spricht sie offen und ehrlich über die unfaire Differenzierung zwischen männlichen und weiblichen Artisten in der Musikbranche(1).

Kurz gesagt, sie fantasiert darüber, wie ihre Musikkarriere verlaufen wäre, wäre sie Sänger anstelle einer Sängerin. Wie sie für Ideen, Vorschläge oder Kritik als „fearless leader“ und „alpha type“ anerkannt werden würde, anstelle einer mittelmäßig erfolgreichen Sängerin, die besser keine eigene Meinung der Öffentlichkeit präsentiert, um mögliche Kontroverse zu verhindern.

In der zweiten Strophe greift sie einen Vorfall aus 2013 auf, bei dem der Radio DJ David Müller sie sexuell belästigte(2) und obwohl sie die Klage schlussendlich gewann, wurde ihre Glaubwürdigkeit von der Öffentlichkeit stark in Frage gestellt, man versuchte die Schuld auf sie zu schieben.

Mit den Lyrics „When everyone believes ya. What’s that like?” (3) bezieht sie sich auf das Gefühl, wenn einem nicht geglaubt wird und man anfängt an der eigenen Glaubwürdigkeit zu zweifeln und wie es wohl sein würde, wenn man sich nicht für etwas rechtfertigen müsse, wofür man nicht im Geringsten die Schuld trägt. Dass nur harte Arbeit nicht immer für Erfolg sorgt, spricht Taylor mit den Worten „They'd say I hustled. Put in the work. They wouldn't shake their heads and question how much of this I deserve” (4) an, bezogen auf das teils immer noch weit verbreitete Vorurteil, dass erfolgreiche Frauen ihren Erfolg nur ihren männlichen Kollegen zu verdanken haben oder sich womöglich eine Affäre mit angesehenen Menschen in der jeweiligen Branche eingegangen sind.

In der Bridge beschreibt sie genauer die existierende Doppelmoral in der Musikbranche, dass es für Musiker akzeptabel ist über ihre vergangenen Beziehungen und Affären in ihren Songs zu schreiben, sich als unantastbar und sich über allen anderen zu präsentieren, und zudem mit ihrem Vermögen zu prahlen. Dies als Frau hingegen wird als unangebracht und unattraktiv angesehen.



Auch wenn der Song in seinem herausfordernden Ton einiges an Kritik einstecken musste, so hat er auch sehr viel Zuspruch erhalten und wurde für das Thematisieren solcher Themen, welche von vielen “unter den Tisch gekehrt” werden , gelobt.


Es lässt sich definitiv behaupten, dass „The Man“ eines von Taylors direkteren Songs ist, mit einer klaren Message. Außerdem drückt Taylor Swift mit diesem provokanten Text auch klar aus, dass sie nicht vor provokativen kontroversen Themen zurückschreckt und ihre Meinung zu diesen bestimmten Themen auch selbstbewusst mit der Welt teilt und auch in Zukunft dies fortführen wird.

(cwo)


Quellen:

(1)https://www.songmeaningsandfacts.com/the-man-by-taylor-swift/ [Stand: 04.09.2023]

(2)Read Taylor Swift's Statement on Winning Her Sexual Assault Case | Allure [Stand: 04.09.2023]

(3) https://www.allure.com/story/taylor-swift-wins-sexual-assault-case-statement (Liedtext) [Stand: 04.09.2023 ]

(4) Ebd.



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Ein Gedicht: ZWei

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