top of page

Und siehe, es war sehr gut

„Sehr gut!“

Was kannst du sehr gut? Bist du ein besonders guter Sportler? Alle sagen immer, wie unfassbar gut du malst? Wenn du gefragt wirst, welche Hobbies du gerne machst, antwortest du dann selbstbewusst, dass du sehr gut Klavier spielen kannst oder ein sehr guter Sänger bist?

Mal ganz ehrlich, wann hast du das letzte Mal etwas gemacht, es angeschaut, genickt und gesagt: „Sehr gut!“?

Die Mathehausaufgabe betrachtet und dir gedacht, die ist richtig gut geworden?

Etwas gekocht und gedacht, das schmeckt sehr gut?

Ein Bild gemalt, ein Lied komponiert oder ein Gedicht geschrieben und zu dir selbst gesagt, dass du das wirklich sehr gut gemacht hast?


Wann ist etwas eigentlich sehr gut? Was ist es, das uns dazu bringt, etwas den Stempel sehr gut aufzudrücken?

Der Banknachbar ist in Mathe sowieso viel besser, der bekommt auf die Hausaufgabe bestimmt volle Punktzahl. Wenn Mama kocht, schmeckt es deutlich leckerer. Wie gut ist denn schon das gemalte Bild im Vergleich zu dem der Freundin, die viel besser zeichnet und wie gut kann denn dieses Gedicht schon sein, wenn Hundert andere vor dir etwas so Fantastisches geschrieben haben, dass es noch Jahrzehnte später gelesen wird?

Stopp. Warte mal. Wo sind wir denn jetzt gelandet? Hier geht es schon längst nicht mehr um „Gut“ und „sehr gut“. Wir reden über „besser als…“ und „schlechter als…“. Wir fragen uns nicht mehr, ob wir in etwas gut sind oder nicht, sondern machen unsere Werte, Talente und Eigenschaften daran fest, ob wir besser oder schlechter sind als andere. Statt uns auf uns selbst zu konzentrieren, haben wir nichts Besseres zu tun, als uns mit anderen zu vergleichen. Wir gehen hart mit uns ins Gericht und suchen Erfüllung darin, uns anzusehen, wie toll andere sind. Besonders durch Social Media werden wir stark beeinflusst. Täglich wird unser Gehirn dann mit Bildern, Posts und Stories von Anderen gefüttert, die „perfekt“ aussehen, alles „perfekt“ können und natürlich viel besser sind als wir. Was nicht stimmt.

Und eigentlich wissen wir das, halten es uns immer wieder vor Augen, vergessen es aber trotzdem viel zu oft. Vergessen unsere Stärken, unsere Einzigartigkeit und unser Können.


Dabei steht in der Bibel geschrieben: „Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ (1. Mose 1, 31)

Gott hat nicht die Welt geschaffen und sich dabei gedacht, dass die Pferde schneller rennen können als die Käfer, die Fische besser schwimmen können als die Schafe oder die Vögel besser fliegen können als die Menschen. Er machte keine Vergleiche. Er schuf alles, sah es sich an und merkte, dass es sehr gut war.

Und Gott hat auch dich gemacht. Schon damals, als er die Welt erschaffen hatte, und es dich noch gar nicht gegeben hat, kannte er dich schon. Er hatte schon zu diesem Zeitpunkt einen Plan für dich. Er wollte, dass du so wirst, wie du bist. Genauso und nicht anders. Und er selbst hat gesagt, dass du sehr gut bist. Er hat dich nicht mit irgendjemanden verglichen, sondern findet dich genauso sehr gut, und nicht anders. Das solltest du nie vergessen.


Jeder Einzelne ist wichtig, so, wie er ist. Wichtig für Gottes großen Plan. In der Bibel findest du noch mehr Beispiele. In Jeremia 2, 4-10 können wir lesen, wie Gott Jeremias zu einem Propheten ernannte, doch er hatte Zweifel. Er war doch viel jünger als die Propheten, von denen er schon gehört hatte und konnte sich nicht vorstellen, gut genug für diese Aufgabe zu sein. Doch Gott sprach ihm Mut zu. Er wusste, dass Jeremias genau der richtige dafür war.

Und wenn du in der Schule sitzt, dich ärgerst, dass dein Sitznachbar Chemie viel schneller versteht als du, du im Chor stehst und merkst, andere besser singen als du, dein Aussehen mit dem neuesten Post von Wem-auch-immer vergleichst oder du an dir und deinen Fähigkeiten zweifelst, dann denk daran. Und siehe, es war sehr gut.


(kli)


0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page