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“Ward schie warn” - Frankfurter Buchmesse 2023

Aktualisiert: 5. Nov.

Die Schülerzeitung der EGE auf der 75. FBM - Wie cool ist das denn! Und dann irgendwie auch noch kostenlos? Wie geht das?


Die FBM - Frankfurter Buchmesse. Ein Ort, der Platz bietet, internationale Ideen zu sammeln, zu präsentieren und sich auf Augenhöhe mit anderen Perspektiven zu begegnen. Privat oder auch geschäftlich bekommt jeder die Möglichkeit, seine Leidenschaft auszuleben. Autoren und Autorinnen, egal ob alte Hasen oder Neulinge, können sich austauschen und ihre Stories der Welt zeigen. Mehr über die Buchmesse gibt’s auf der offiziellen Webseite: https://www.buchmesse.de/ueber-uns


Aber warum sind wir überhaupt nach Frankfurt auf die Buchmesse gefahren? In erster Linie deswegen, um auch als Gruppe ein bisschen mehr zusammenzuwachsen. Meistens sehen wir uns nur vor dem Bildschirm, wenn wir über Zoom neue Ausgaben und Termine, die geplant werden müssen, besprechen. In der Dreiviertelstunde bleibt wenig Zeit, sich kennenzulernen und sich auch mal über andere Themen auszutauschen. Zudem ist die Frankfurter Buchmesse eine tolle Chance, mehr voneinander zu lernen, auch was journalistisches Arbeiten betrifft. Ganz praktisch. Und wann bekommen wir als Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit, auf eine Buchmesse mit so einer Truppe zu fahren?


Quelle: Melanie Zimmermann

Bevor wir nach Frankfurt fahren konnten, mussten noch einige Vorbereitungen getroffen werden. Dazu gehörte zum Beispiel die Akkreditierung. Um ein kostenloses Presseticket zu bekommen, musste jeder von uns zuerst nachweisen, schon einmal journalistisch gearbeitet zu haben. Nach ein bisschen hin und her, wurden dann zum Glück alle Nachweise genehmigt.


19.10.2023, 06:50 Uhr. Kalt, dunkel und Nieselregen am unteren Bahnhof in Annaberg. Nach und nach wurde es voller unter dem kleinen Wartehäuschen, das Schutz bot. Bald waren wir komplett - zwölf, noch müde Gesichter, die sich unter Kapuzen und hinter Schals verborgen. Es ging los zur Buchmesse.

Sieben nach sieben kam unser erster Zug, der uns zuverlässig und pünktlich zum ersten Zwischenhalt nach Chemnitz, wo wir auch gleich in den nächsten Zug nach Leipzig sprangen, brachte. Somit konnten wir perfekt unseren Anschlusszug nach Leipzig erwischen. Keine Selbstverständlichkeit. Denn die Fahrt mit den nächsten beiden Zügen lief anders als eigentlich geplant. Schließlich sind wir zwar mit reichlich Verspätung, aber dennoch gegen 14:00 Uhr tatsächlich in Frankfurt am Bahnhof angekommen. Ein paar von uns waren optimistischer was die Verspätungen betrifft und haben versucht, die anderen aufzumuntern. “Ward schie warn”, meinte Till. “Wird schon werden”. Mit dieser Einstellung konnten die zwei Tage nun so richtig starten.

Danach ging es gleich zur Messe, was circa zwanzig Minuten Fußmarsch mit Gepäck bedeutete.

Eigentlich war geplant, die erste anderthalbe Stunde zur Orientierung und zum Einfinden zu nutzen. Denn mit all den Häusern, Hallen, all den Rolltreppen und Laufbändern und natürlich den Büchern, konnte das Areal doch etwas überfordernd wirken. Einige von uns, Kristin und Pauline, machten sich gleich an die Arbeit und verhandelten sogar ein Interview mit einer Autorin. Die Gruppe fragte an verschiedenen Ständen, ob sie einen Autor/ eine Autorin zu einem Buch interviewen könnten. Leider hatten viele keine Zeit oder der Autor/ die Autorin war nicht vor Ort. Doch dann fanden sie die Autorin Anika Beer.

Quelle: Luise Hanisch


Ab halb fünf war für alle eine produktive Phase angesagt. Wir haben uns in verschiedene Gruppen aufgeteilt, um möglichst viel der Buchmesse abzudecken, an dem, was es zu sehen gab. Die “Instagruppe”, bestehend aus Luise und Carlotta, machten sich gleich daran, gute Fotomotive für die Stories zu finden. Andere machten es sich zur Aufgabe, die Sonderausstellung des Gastlandes Slowenien auszukundschaften. Dazu konnten Paula, Clara-Charlotte und Marie die Künstlerin interviewen, der das ganze Konzept zuzuschreiben ist.


Buchmesse bedeutet etwas Vielfältiges. Auf der Buchmesse gibt es nicht nur Unmengen an Büchern und Accessoires, die verkauft werden, sondern es gibt auch so manche Autoren, die selbst ihre Bücher vorstellen. Zudem durften einige von uns einem Poetry Slam lauschen. Dieser wurde von Arte veranstaltet. Artem Zolotarow stellte einige seiner Gedichte vor und las aus seinem neu veröffentlichten Buch. Ein Zitat aus einem seiner Poetry Slams ist besonders hängen geblieben: “Gestern schrieb ich meine Zukunft, heute macht sie endlich Sinn”.

Eine riesige Variabilität an Möglichkeiten, was das Medien, Bücher, Zeitungs, etc.-Herz begehrt, wird einem hier auf der Buchmesse geboten.

Viertel acht ging es für uns mit der Straßenbahn in Richtung Jugendherberge. Wer wollte, konnte von der Skyline Terrasse die Aussicht auf den Main genießen, in dem sich am Abend die Lichter der Stadt spiegelten.


Quelle: Till Roscher

Unser Fazit für Donnerstag:

Auf Laufbändern, die quer durch die Korridore führten, kommt man deutlich schneller voran als nur gehend auf zwei Beinen. Und: Wir haben uns doch schon ein Stückchen näher kennenlernen dürfen. Gemeinsam auf der Buchmesse zusammen arbeiten - das schweißt irgendwie zusammen.


20.10.2023, 10:00 Uhr. Es ist ein besonderes Gefühl, ein Presseticket zu haben und deswegen nicht lange anstehen zu müssen und durch die “Quick Lane” ins Messezentrum zu kommen.

Am Freitag waren deutlich mehr Leute da als am vorigen Tag. Und so befanden wir uns also, nachdem wir schnell gefrühstückt, unsere Sachen gepackt hatten und mit der Straßenbahn zum Messegelände fuhren, wieder auf der FBM. Neuer Tag, neues Glück.

Der Tag in seiner Prozedur ähnelte dem davor. Wieder teilten wir uns in Gruppen auf und gingen unseren Aufgaben nach. Auch wenn dabei das persönliche Erkunden der verschiedenen Stände dazu gehörte. So manche Taschen wurden schwer mit der Zeit von all den Flyern, Werbegeschenken und Magazinen oder Büchern, wobei manche sich von Letzterem besser eindecken konnten als andere.

Die Gruppe rund um das Gastland versammelte sich noch ein Mal, um weitere Ideen zu sammeln und Informationen zu bündeln. Dabei wurde die Ausstellung des Gastlandes genauer inspiziert.

Till, der für ein kleines Video verantwortlich war, dass unseren Arbeitsprozess zeigen sollte, schaute bei den verschiedenen Gruppen vorbei, um Interviews aufzunehmen und unsere Eindrücke live festzuhalten. (Das fertige Video gibt es hier auf der Webseite und auf Youtube:

https://www.youtube.com/watch?v=f8eI--gtMIU )

Die “Interviewgruppe” befragte Anika Beer zu dem Buch “Requiem”, stellte ihr interessante Fragen und bekam spannende Antworten, die sie in einem Artikel hier festgehalten haben.

Quelle: Paula Gerlach


Um eins sammelte sich unsere ganze Truppe draußen auf niedlichen FBM-Klappstühlen und tauschte sich über den jeweiligen Zwischenstand aus. Danach hatten wir noch gut zwei Stunden Zeit, um noch einmal durch die verschiedenen Hallen zu schlendern oder an unseren Projekten weiterzuarbeiten.


Im Nu waren diese zwei Tage dann doch zu Ende. Bevor wir tatsächlich wussten, was geschieht, standen wir im vollen Bahnhof und warteten auf unser Heim-Zug-Taxi. Unser erster Zug verspätete sich wieder um eine halbe Stunde, sodass wir Mühe und Not hatten, unsere beiden Anschlusszüge zu bekommen. Wir bewiesen, es ist tatsächlich möglich, innerhalb von zwei Minuten mit so einer großen Truppe zehn Gleise weiter zu rennen und in den Zug einzusteigen, ohne dass jemand verloren geht.

21:23 Uhr waren wir wieder in Annaberg. Ein bisschen müde, aber doch um einige Erfahrungen reicher.


Es war definitiv mal ein anderes Erlebnis und ein Highlight für manche von uns, die selten oder gar nicht auf solch einer Messe waren, geschweige denn in Frankfurt am Main. Im Zug hatten wir genügend Zeit die letzten zwei Tage zu reflektieren und unsere persönlichen Highlights zusammenzutragen. Auf die Frage, was denn unsere liebste Erinnerung ist, hat unsere Chefredakteurin Paula eine klare Antwort: “Easy: Mit dem Team Zeit zu verbringen”. Viele von uns konnten sich dem nur anschließen.

Wir konnten uns alle besser kennenlernen und haben die Zeit sehr genossen. Dass die Buchmesse international war, wir also unsere Englischkünste zur Schau stellen konnten mochten auch viele. Es herrschte eine Vielfältigkeit, vor allem auch an Nicht-Bücher-Ständen und es war für jeden etwas dabei. Auch das Gastland Slowenien fanden einige faszinierend. Trotz alledem kann man leicht überfordert werden mit den etlichen Eindrücken und den vielen Menschen, dabei haben wir noch die weniger besuchten Tage erwischt. Zudem war es auch nicht einfach für unsere Begleitung Frau Zimmermann, die die Reise geplant hat, Zug und Unterkunft ausgesucht hat und die Verantwortung für uns getragen hat.

An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich für die unglaubliche Möglichkeit, die wir bekommen haben! Es war ein Erlebnis, welches uns alle mehr zusammenbrachte und die zukünftige Zusammenarbeit um einiges erleichtern wird.



lha, nwe, cfl


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